Samstag, 5. Januar 2013

Von Wolfgang Schuster zu Fritz Kuhn

Von Wolfgang Schuster zu Fritz Kuhn
 
Wolfgang Schuster geht. Nach 16 Jahren und 2 gewonnenen Wahlen.
 
Was war, was bleibt?
 
Nun, da kein besonderer Freund von Schuster, bleiben einige wenige Erinnerungen. So richtig markant war er ja nicht.
 
Wolfgang Schuster -
mit Sternchen, positiv und negativ
Was mir gleich in den ersten Tagen seiner ersten Amtszeit negativ aufstieß: Eine seiner ersten Amtshandlungen als bürgermeister war, dass er sofort Streit mit dem Personalrat anfing. Abgesehen davon, dass man sowas nicht tut, dass man sich alles zuerst einmal ansieht, bevor man sich eine Meinung bildet, dass man es sich nicht von Anfang an mit seinem Personal versaut - sowas macht man einfach nicht.
 
Einen Pluspunkt im imaginären Zeugnisheft bekam er allerdings bei einer anderen, eher nebensächlichen Sache: Als das Kletterzentrum auf der Waldau eröffnet wurde - durch ihn - bat man ihn, doch in Straßeneröffnungsmanier ein Seil zu durchschneiden. Pech für ihn nur, dass dieses in 12 Meter Höhe hing. Der Schreck war ihm anzusehen, hatte er doch einen dunklen Anzug mit weißem Hemd und Krawatte an. Aber er hatte sich schnell gefasst. Man brachte ihm Kletterschuhe, und als ehemaligem Gebirgsjäger krabselte er rasch hinauf. Das war souverän und gut gemacht, dafür ein Sternle im Zeugnisheft.
 
Eine andere positive Erinnerung: Als der unsägliche Ministerpräsident Mappus wie gewohnt lautstark Schuster und seine Stelle zum Abschuss freigab - eine Unverschämtheit, die aber Mappus-typisch war - da trug er diesen Angriff mit Fassung. Dafür meine Bewunderung. ein anderer hätte vielleicht angegriffen, sich verteidigt. Doch Schuster blieb ganz ruhig (zumindest schien es so). Das war, im Nachhinein, auch die beste Reaktion. Noch ein Sternle.
 
Kein Sternle, sondern ein Minus, allerdings zu seiner Stuttgart 21-Politik. Dass er ein Befürworter des Bahnhofneubaus war, ist ok. Das darf er sein. Die Meinungen gingen ja quer durch Familien und Freundeskreise, und ein bürgermeister muss sich ja positionieren.
 
Dass er es aber nicht schaffte, ja nicht einmal den Versuch unternahm, die aufgewühlte Stadt zu befrieden, ja, dass er sogar Öl ins Feuer goss, das soll ihm nicht vergessen sein. Unsäglich auch sein Brief an die Bürger vor der Volksabstimmung. Dass da einer seine private Meinung mit städtischen Geldern verbreiten durfte, das hatte schon ein Gschmäckle. Das sollte auch ein Oberbürgermeister mit 15 Jahren Amtszeit nicht tun. Der finanzielle Aufwand für die Verbreitung seiner Meinung - die ich ihm wie gesagt ja zugestehe - auf Kosten der Stadtkasse, also auch der Gegner, die eben auch ehrenwerte Gründe für ihre Ablehnung hatten, das grenzte schon an Veruntreuung. Ich weiß nicht, was herausgekommen wäre, wenn da jemand Anzeige erstattet hätte.
 
Also, was bleibt? Plus und Minus, wie eben bei jedem Menschen. Schwamm drüber, es hätte zwar besser sein können, es hätte aber auch schlechter sein können.
 
Fritz Kuhn, der Neue
Und was kommt nun? Fritz Kuhn ist zwar kein Unbekannter, aber in der Kommunalpolitik ein Neuling. Mit Bundespolitik ist das wohl nicht zu vergleichen.
 
Was mir auffiel im Wahlkampf: Kuhn war bei Fragen und in Diskussionen, die ihm nicht behagten, recht agressiv. Nach meinem Gefühl hatte das etwas von der Rotzfrechheit pubertierender Buben, die ihre Rolle im Leben noch nicht gefunden haben und dies mit Lautstärke und frechen Antworten zu überspielen versuchen. Mir fiel es jedoch auf, mich stieß es ab. Angenehm war dies selbst für den Zuschauer/-hörer nicht.
 
Mal sehen, was kommt, wie er sich verhält. Par Ordre de Mufti lassen sich die Bürger heute nicht mehr regieren, schon gar nicht die Stuttgarter mit ihrer Wutbürger-Erfahrung.  Wenn Kuhn da sein Mundwerk nicht im Zaum hält und nicht versucht, ein Bürgermeister für alle Bürger zu sein, dann stehen uns spannende Zeiten bevor. Angenehme in kommunalpolitischer Hinsicht aber sicher nicht.
 
 
 
 
 

Sonntag, 17. Juli 2011

Buchvorstellung: Die Geologie der Alpen aus der Luft

Kurt Stüwe (Text) / Ruedi Homberger (Fotografie): Die Geologie der Alpen aus der Luft




















Jeder, der die Alpen besucht, ja gar ihr Freund ist, und sich nicht nur immer an einem Punkt aufhält, ist erstaunt über die Vielgestaltigkeit der Berge, nicht nur, was ihre Formen anbelangt, sondern auch was das Gestein als solches betrifft – wobei die Formen bekanntermaßen von der Art des Gesteins abhängig sind. Dolomit, Kalk, Granit, Nagelfluh, Felsberge, Grasberge, Urgestein und viele Begriffe mehr schwirren dem Nichtfachmann nur so um die Ohren, so dass er sich lieber aus dem Staub und hinauf in die Höhen macht, so sehr ihn das Thema auch interessieren würde.

Geologie ist nicht einfach, und man hört und versteht zwar vieles, was man sich im Augenblick auch merken kann, was aber kurz darauf in dem Konglomerat der Begriffe wieder verschwindet. Anschaulichkeit ist hier das Gebot der Stunde, und diesen Grundsatz der Pädagogik haben der Geologieprofessor Stüwe und der Fotograf Homberger sich zu Herzen genommen.

Zunächst einmal: Nicht oft bekommt man so ein schönes Alpenbuch in die Hand, das muss vorab einmal gesagt sein. Was natürlich nicht zuletzt an den prächtigen Fotos Hombergers liegt. Großformatig, gestochen scharf, aus interessanten Perspektiven, von allen relevanten Regionen und Gebirgszügen. Wenn man sich dann näher mit dem Inhalt befasst, wird einem vieles (wieder) klar, was man zwar schon oft gehört, aber eben wieder vergessen hat: Gebirgsbildung durch Plattentektonik oder Vulkanismus, Abtragung der Gebirge durch Erosion oder durch die eiszeitlichen Gletscher, die Eigenheiten der Kalk-, der Granit- und der Gebirge aus anderen Gesteinen - alles wurde mit der nötigen Intensität behandelt.

Das Buch genügt nicht nur wissenschaftlichen Ansprüchen, sondern ist auch für den Laien bestens verständlich – was letztendlich auch an den begleitenden Fotos liegt. Ergänzt ist es durch zahlreiche Kartenausschnitte, Aufrisse, Diagramme und Zeittafeln zur Erdgeschichte, die schweres leicht erklärten - insgesamt ein schwergewichtiges Buch, nicht nur, was das Gewicht anbelangt. Man möchte es nicht mehr aus der Hand legen, die Bilder wieder und wieder ansehen, so verlockend ist der Alpenbogen dargestellt.

Das Buchmacherteam besitzt, wie nicht anders zu vermuten, Fachkenntnis vom Besten: Professor Dr. Kurt Stüwe lehrt Geologie an der Universität Graz. Dort beschäftigt er sich mit gebirgsbildenden Prozessen auf der ganzen Welt. Zudem stammen rund hundert Publikationen zur Geologie der Alpen und mehrere Lehrbücher aus seiner Feder. Wie es sich gehört ist er auch begeisterter Bergsteiger und hat Expeditionen zu den höchsten Gipfeln aller Kontinente geleitet. Und der Schweizer Ruedi Homberger aus Arosa, auch er ein begeisterter Bergsteiger mit Zielen auf der ganzen Welt, ist einer der bekanntesten Schweizer Alpinfotografen. Seit rund zehn Jahren fliegt er auch und gilt seither als ausgezeichneter Luftbildner.

Kurt Stüwe (Text) / Ruedi Homberger (Fotografie): Die Geologie der Alpen aus der Luft. 288 S., zahlreiche Fotografien, Weishaupt Verlag, Graz.

Dieter Buck

Mittwoch, 13. Juli 2011

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